Der Achtfache Pfad des Yoga: Ein tiefer Blick auf die Yogasutren von Patanjali

Der Yoga-Weg ist viel mehr als nur eine körperliche Praxis. Es ist eine Reise des Geistes, der Selbsterkenntnis und letztlich der Befreiung. Und um diesen Weg zu leiten, hat Patanjali vor rund 2000 Jahren die Yogasutren verfasst. Besonders zentral in diesen Sutren ist der achtfache Pfad, der uns Schritte liefert, um uns selbst zu erkennen und zu erfüllen.

Aber was ist eigentlich Yoga nach Patanjali? In den Yogasutren, genauer gesagt im zweiten Sutra, definiert Patanjali Yoga als den Zustand, in dem unser Geist mit seinen geistigen Aktivitäten zur Ruhe kommt: „yogas citta-vritti-nirodha“. In dieser Ruhe finden wir zu unserer wahren Natur, die unsterblich, glückselig, erfüllend, strahlend, unendlich und zeitlos ist. Das erste Yogasutra wiederum gibt uns eine kurze und prägnante Einführung in das Thema: „Jetzt beginnt die Unterweisung in Yoga“.

Der achtfache Pfad, auch bekannt als der Achtgliedrige Weg, ist ein systematischer Ansatz, um diesen Zustand der Ruhe und der inneren Freiheit zu erreichen. Es sind nicht einfach acht einzelne Schritte, sondern acht Aspekte oder Dimensionen, die sich gegenseitig beeinflussen und zusammenwirken.

Die acht Glieder dieses Pfades sind:

  1. Yama – der ethische Umgang mit der äußeren Welt und anderen.
  2. Niyama – der Umgang mit der inneren Welt, einschließlich Selbstdisziplin und Selbststudium.
  3. Asana – die körperlichen Übungen oder Haltungen, die den Körper gesund und stark machen und uns helfen, länger in der Meditation zu sitzen.
  4. Pranayama – die Lenkung und Kontrolle des Atems, die das Energieniveau erhöht und den Geist beruhigt.
  5. Pratyahara – das Nach-innen-Richten der Sinne, wodurch wir uns von äußeren Ablenkungen lösen und uns auf das Innere konzentrieren können.
  6. Dharana – die Sammlung und Konzentration des Geistes auf ein einzelnes Objekt oder Thema.
  7. Dhyana – die Meditation, in der der Geist still und fokussiert bleibt.
  8. Samadhi – der Zustand der Befreiung und Verschmelzung mit der Einheit, der als ultimatives Ziel des Yoga gilt.

Diese acht Glieder wirken zusammen, um uns dabei zu helfen, unser wahres Selbst zu entdecken und zu realisieren, und uns von allem zu lösen, was wir nicht sind. Sie führen uns zu einem Zustand der tiefen Zufriedenheit und inneren Freiheit, in dem wir wirklich „Zuhause“ bei uns selbst ankommen.

Doch es ist wichtig zu bedenken, dass der Pfad des Yoga ein lebenslanger Prozess ist. Es geht nicht darum, schnell ein Ziel zu erreichen, sondern um eine beständige Praxis und Entwicklung. Jeder Schritt auf diesem Pfad bietet seine eigene Herausforderung und seinen eigenen Lernprozess. Doch gerade diese kontinuierliche Praxis und das Streben nach Verbesserung können uns tiefe Zufriedenheit und ein Gefühl des inneren Friedens bringen.

Die Yogasutren von Patanjali und der achtfache Pfad bieten uns eine wertvolle Anleitung auf diesem Weg. Sie erinnern uns daran, dass Yoga nicht nur eine körperliche Übung ist, sondern ein Weg zur Selbstentdeckung und zur Erreichung innerer Freiheit.

Dieser Artikel ist der erste in einer Serie von Beiträgen über das Yogasutra von Patanjali. In den kommenden Artikeln werden wir uns detaillierter mit den einzelnen Gliedern des achtfachen Pfades beschäftigen. Bleiben Sie also dran und folgen Sie uns auf dieser tiefgründigen und inspirierenden Reise durch die Weisheit des Yoga.

Wenn du Fragen zum Yoga Sutra hast, schreibe Jan gerne eine Nachricht an jan@anjaliyoga.de

Jan Wolk, Yoga Lehrer & Ausbilder, Milz Projektor, V+P+K-, geboren 1978 in München, hat vor mehr als 20 Jahren den Hatha Yoga Weg für sich entdeckt und sich sofort sehr wohl gefühlt. Als Yogalehrer im Rahmen der zweijährigen Bausteinausbildung von Yoga Vidya ausgebildet, verliebt in Yin Yoga mit Shanti Wade & Yin Yoga: The Functional Approach mit Paul Grilley, anfangs besonders dem Jnana Yoga, Vedanta und Raja Yoga zugewendet. Weiter ausgebildet als Spiritueller Heiler und Ayurveda Gesundheitsberater bei Janavallabha das von Veda Vid und als Breathwork Facilitator bei lichtatmung.de. Heute ein Fan von euroaffektiver Meditation nach Marianne Bentzen, Trauma-informiertem Raum-Halten und der Kraft des eigenen Atems. Von 2016 bis 2022 leitete Jan zusammen mit Lisa das Anjali Yoga Studio mit einem offenen Stundenplan in Hamburg und unterrichtet weiter für Anjali Yoga Ausbildungen im Yoga, Meditation & Breathwork, Präventionskurse und bildet Yogalehrer/innen aus. Seit 2003 lebt er mit seiner Frau Lisa zusammen in Hamburg. Sie haben 2 tolle Kinder im Alter von 14 und 12 Jahren.

Kategorie Blog, Yogasutren von Patanjali
Autor

Jan geboren 1978 in München, hat vor mehr als 15 Jahren den Hatha Yoga Weg für sich entdeckt und sich sofort sehr wohl gefühlt. Als Yogalehrer (480h) im Rahmen der zweijährigen Bausteinausbildung von Yoga Vidya ausgebildet, verliebt in Yin Yoga mit Shanti Wade (45h) & Yin Yoga:The Functional Approach mit Paul Grilley (20h), besonders dem Jnana Yoga, Vedanta und Raja Yoga zugewendet. Später ausgebildet als Spiritueller Heiler (150h) und Ayurveda Gesundheitsberater (100h) bei Janavallabha das von Veda Vid. Seit 2016 leitet Jan zusammen mit Lisa das Anjali Yoga Studio in Hamburg und unterrichtet dort Yoga Klassen (Präventionskurse) und bildet Yogalehrer/innen aus. Seit 2003 lebt er mit seiner Frau Lisa zusammen in Hamburg. Sie haben 2 wunderbare Kinder im Alter von 12 und 10 Jahren.